Unser Weg zur „langweiligen“ Integration

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Die Integration eines neuen Herdenmitglieds an meinem Stall lief bislang immer ganz unspektakulär ab. „Wie langweilig.“ hört man da die Stimmen der Einsteller, wenn die ausdrucksstarke Fotoaufnahme ausbleibt. Ja, imposantantes Bildmaterial entsteht bei diesen Zusammenführungen nicht – Verletzungen aber auch nicht. Und das ist für mich das, worauf es ankommt und wofür ich mich als Stallbetreiberin mitverantwortlich fühle.

Was tue ich dafür?

Grob teile ich die Integration in 2 Bereiche ein: Vor dem Umzug und nach dem Umzug. Heute will ich euch etwas vom „vorher“ berichten… Wie sagt man so schön „Vorbereitung ist alles!“.

Die Auswahl im Vorfeld ist am wichtigsten, denn im Gegensatz zu einer wild lebenden Herde, welche aus Familienverbänden besteht, entscheiden wir, wer mit wem zusammen lebt. Stell dir die Frage nach deinem Wunscheinstellpferd? Welcher Pferdetyp passt am besten zu deiner Haltung und zur bestehenden Gruppe?

In unserem Fall ist das Wunschpferd ein Nordpferdetyp (d.h. leichtfuttrig), älter als 5 Jahre, Stckm von 1,15-1,55m, Wallach, barhuf. Er kennt das Leben in Offenstallhaltung und ist sozialverträglich im Herdenverband. Er hat keine Verhaltensauffälligkeiten und ist frei von Krankheiten.

Doch als Pferdepension müssen wir nicht nur dafür sorgen, dass sich das Pferd bei uns wohl fühlt, sondern im Prinzip 2 Kunden gleichzeitig bedienen, denn das Pferd kommt nicht ohne seinen Besitzer. Wie sieht also unser Wunschmensch aus? Alter 25-60Jahre, robust, „kinderlieb“. Entweder er reitet nicht mehr, weil sein Pferd in Rente ist oder er ist gerne im Gelände unterwegs und arbeitet so, dass er auch in den dunklen Wintermonaten bei Tageslicht am Stall sein kann. Sein Einkommen gestaltet sich so, dass er die Unterbringung seines Pferdes zahlen kann und auch einen außerplanmäßigen Tierarztbesuch ohne Schwierigkeiten begleichen kann.

Und schon jetzt dürfte jedem klar sein, genau diese Kombination zu finden, ist wahnsinnig schwierig und diese Kombination auch noch 8x zu finden umso schwieriger bis unmöglich. Deshalb geht es nicht ohne Abstriche. Wähle sie mit Bedacht, denn das sind genau die Punkte, aus denen später schnell Konflikte entstehen können. Wirtschaftlich gesehen kann es im ersten Moment weh tun bei einem nicht voll besetzten Stall Absagen zu erteilen, aber glaub mir, langfristig tust du dir andersherum keinen Gefallen.

Mache vorab mit dem neuen Einsteller einen Vertrag aus. Nichts ist ärgerlicher, als einen Platz zu reservieren, der dann nicht wahr genommen wird. So gibt es Sicherheit auf beiden Seiten. Denn auch der Einsteller verlässt sich auf dich, wenn er seinen bestehenden Platz kündigt. Du möchtest wissen, was in unserem Vertrag drin steht, dann folge uns und sei beim nächsten Blog dabei…

Glaubst du, du und dein Pferd seid genau das Team wonach wir suchen. Dann melde dich doch einfach bei uns. Wir haben aktuell 2 Plätze frei und freuen uns dich kennen zu lernen.