OFFENSTALL

Was sonst?!

Unser Herzstück ist unser Offenstall. Dabei lautet unser Motto – so artgerecht wie möglich.

Dazu ein Beitrag von Melanie Holz (https://freiheitaufehrenwort.com):

Ich habe in einem „normalen“ Reitstall meine Jugend verbracht. Die Pferde standen in Boxen, keiner hat sich etwas dabei gedacht. Es war „normal“, dass es drinnen wärmer war als draußen im Winter, dass ich nach dem Stallbesuch nirgendwo hingehen konnte, solange ich nicht bis auf die Unterwäsche neue Klamotten angezogen und geduscht hatte – der Ammoniakgeruch hing einfach zu fest.

Es war genauso „normal“, im Winter auf Bocksprünge, langes Warmführen oder -reiten gefasst zu sein. Es ist immer die Frage, wer die Normalität definiert.

Eine Freundin gab mir ihren Fjordi-Jungspund als Reitbeteiligung. Der stand im Offenstall, im Sommer und Winter. Er war oft schlammverkrustet, hatte im Winter langes Puschelfell, dass auch nach dem Reiten wieder trocken musste, manches Mal musste ich ihn im Regen von der Anlage holen, manches Mal auch im Dunkeln. Aber dieses Pferd hatte ein Leben, wenn ich nach Hause ging. Es hatte seine Freunde. Es konnte spielen, fressen, rennen, wie es wollte.

Und recht schnell änderte sich meine Normalität.

Ich begann mich zu fragen, was mein Reitbeteiligungspferd am Reitverein wohl davon hielt, dass ich von außen die Box verschloss, wenn ich ging. Dass es nicht wusste, wann sich die Box von außen wieder öffnen würde. Dass es bis dahin nichts zu tun haben würde als die Wände anzustarren. Ich begann ein schlechtes Gefühl zu haben. Ich mag ein unabhängiges Leben – für mich und meine Pferde. Sie sollen so frei und unabhängig von mir sein, wie in unserer Welt möglich. Und ich möchte den Luxus haben, stallfreie Tage ohne schlechtes Gewissen zu haben.

Von den Vorteilen, dass das Immunsystem, die Verdauung, Muskulatur, Sehnen, Bänder, der Leistungswille und die Stimmung der Pferde nachweislich besser ist, ganz zu schweigen.