Getreu nach diesem Motto habe ich in den letzten 6 Monaten, während meiner Elternzeit, eine Weiterbildung bei Team-HUF (unbezahlte Werbung) gemacht, sehr viele Podcasts gehört und an verschiedenen Webinaren teilgenommen. Und das hat eine Menge ins Rollen gebracht, vor allen Dingen in Anbetracht der kurzen Zeit.
Hiermit möchte ich dich ermutigen, dass auch du das Pferdewohl selbst in die Hand nimmst und möchte dir Beispiele liefern, was du alles verändern kannst. Von kleinen bis großen Veränderungen ist da alles dabei und das ist auch nicht wichtig. Entscheidend ist, dass du ins Handeln kommst. Nur durch die Teilnahme an Fortbildungen wird dein Pferd noch lange nicht glücklicher. Und übrigens auch sich weiterzubilden kostet Geld, wie ich finde gut investiertes Geld, welches über den Pensionspreis gedeckt sein sollte. Schließlich kommt dieses Wissen am Ende allen eingestellten Pferden zu Gute und wenn dein Pferd glücklich ist, dann bist du es auch.
🐴Statt Fütterung vom Rundballen, abwiegen des Heus. Mehrere Fütterungen täglich in Heunetzen vom Boden. Rationsgestaltung mit Orientierung am dicksten Pferd, dünnere Pferde werden individuell zugefüttert.
- Bodennahe, natürliche Fresshaltung
- Ggf. Erkennen von ungenießbarem Heu
- Vermeidung von Über-/Untergewicht
- Kleine Heupausen, die Zeit lassen für Sozialverhalten
- Mehr Arbeit
🐴Statt einer Raufe für alle, mehrere Fressplätze verteilt.
- Mehr Bewegung, denn es könnte ja beim Nachbarn besser schmecken. 😉
- Entspanntere Futteraufnahme durch größere Abstände zueinander, besonders für rangniedrige Pferde von Vorteil.
- Mehr Aufwand
🐴 Neue Trailführung. Manchmal ist es möglich durch einen Raumteiler, eine Trennung von Wasser und Fressstelle oder einen Umweg den Trail zu verlängern.
- Mehr Bewegung
- Vorsicht: Wenn es zu kompliziert wird und einem Labyrinth nahe kommt, kann es zu Verwirrung führen, Pferde trinken zu wenig etc.. Achte auch darauf Sackgassen und spitze Ecken zu vermeiden.
🐴 Futterberatung. Wir haben gute Erfahrung gemacht mit Jasmin Sanders (unbezahlte Werbung).
- Du erhältst auf Wunsch eine genaue Rationsberechnung. So kannst du sicher stellen, dass dein Pferd, die Energie bekommt, die es braucht. Nicht mehr und nicht weniger! Außerdem kannst du Mängel und Überschüsse im Heu mit einem ausbalancierten Verhältnis von Mineralien und Spurenelementen ausgleichen. Dafür benötigst du eine Heuanalyse. Zur Probenentnahme haben wir uns extra einen Heustabbohrer anfertigen lassen um auch ins Balleninnere zu gelangen.
- Wichtig für die Gesunderhaltung und Rehabilitation deines Pferdes.
- Kosten für die Futterberatung, die du aber langfristig bei den Tierarztkosten wieder einsparst.
🐴 Minerallecksteine. Unsere Pferde haben nur noch einen Salzleckstein. Der ist auch wichtig, besonders im Sommer, wenn die Pferde viel schwitzen. Alle anderen Mineralien sollten lieber individuell an Hand der Rationsberechnung zugefüttert werden.
- Unsere Pferde haben verlernt zu wissen, was sie brauchen. Daher ersetzt eine Mineralbar mit bunten Lecksteinen keine individuelle ausbalancierte Mineralisierung. Zudem enthalten viele Lecksteine auch ungewünschte bis schädigende Inhaltsstoffe.
🐴 Böden, die zueinander passen. Statt harte und plane Böden mit weichen Böden zu mischen, haben wir uns nun für eine Kategorie Boden entschieden, was nicht bedeutet, dass wir nicht unterschiedliche Materialien verwendet haben. Aber das ist ein Thema für sich, was ich gerne im nächsten Blogbeitrag noch ausführlicher behandele. (Folge uns gerne bei Facebook, wenn du den spannenden Beitrag nicht verpassen möchtest. 😉 )
- Der Huf passt sich an. Nicht von Schritt zu Schritt, sondern an Hand des Bodens, auf dem er sich am meisten bewegt. Nun ist der Huf nicht länger verwirrt. Das Weichteilgewebe wird nun mehr stimuliert, der Strahl ist voluminöser geworden. Der Druck wird besser verteilt. Asymmetrische Hufe wachsen gerader nach. Der Huf hat ein Sohlengewölbe entwickelt. Das Pferd braucht weniger Kraft zum Abfußen, da die Zehe in den Boden rotieren kann.
- Das Misten ist echte Handarbeit. Die Bodenbeschaffenheit lässt eine maschinelle Reinigung nicht zu.
Darüber hinaus kannst du natürlich auch noch ganz viel für dein Pferd im Einzelnen machen wie Physiotherapie, Massageanwendungen, Muskulaturaufbau durch gezielte Bodenarbeit, eine sinnvolle Hufbearbeitung oder selber raspeln uvm..
Bist du Einsteller und dein Stallbetreiber probiert mal etwas Neues aus, dann sei offen für Veränderung und freu dich. Nicht jede Idee klappt auf Anhieb, aber wer nicht ausprobiert, kann auch nichts weiter entwickeln. Wichtig ist, dass man im Gespräch ist und zwar am besten im persönlichen Gespräch (!) Beobachtungen und Erfahrungen untereinander austauscht. In diesem Sinne auf gute Zusammenarbeit!
Bist du Einsteller und auf der Suche nach dem Optimum für dein Pferd, schaust über den Tellerrand, bildest dich gerne weiter und bist mutig neue Dinge auszuprobieren? Dann melde dich bei uns. Wir haben noch den letzten Einstellplatz frei.